Bericht vom 3. Greifvogeltag 2024

Am 21.04.2024 war es wieder so weit. Der 3. Greifvogeltag sollte starten.

Etwa 20 Fotografen und Fotografinnen machten sich auf den Weg nach Nottuln.

Die Falkner von DeValkenhof aus Aalten (NL) waren angereist und hatten 10 wunderbare Vögel im Gepäck.

Dieses Mal waren ein Kuckuckskauz, ein amerikanischer Buntfalke, ein Jägerliest (auch lachender Hans genannt), eine Schleiereule, ein bengalischer Uhu, ein Mäusebussard, ein Wüstenbussard, ein Schakalbussard, ein Blaubussard und der amerikanische Weißkopfseeadler mit an Bord.

Leider hatte es in den letzten Wochen so viel geregnet, dass alle Wiesen sehr matschig waren. Daher konnten die Vögel nicht auf der Wiese präsentiert werden. Die Tiere blieben also in ihren Transportkisten im klimatisierten Auto und warteten dort auf ihren Auftritt. Zudem war es an dem Tag zwar zum Glück trocken, aber sehr windig. Diese Umstände machten es nötig, zu improvisieren. Dank unserer überaus großzügigen Gastgeber gelang das aber sehr gut.

Pünktlich zu Beginn der Veranstaltung ließ die Sonne sich blicken. Das hob die Stimmung der Teilnehmer genau so, wie die der Veranstalter.

Nach einer kurzen Begrüßung wurde zur Tat geschritten. Die Kameras wurden startklar gemacht, die Akkus gecheckt, die Einstellungen noch einmal überprüft und die Umgebung abgegangen. Bei einigen drehte sich schon das Gedankenkarussell: An welcher Stelle möchte ich welchen Vogel am liebsten fotografieren.

Zunächst wurden Portraits der schönen Vögel angefertigt. Dazu gingen wir in den Obstgarten und die Falkner haben die unterschiedlichen Tiere dort inmitten der Blüten platziert. Und dann ging es los.

Die Kameras wurden gezückt und die Tiere aus den unterschiedlichsten Winkeln und Entfernungen ins Visier genommen. Gerne wurden auch untereinander Tipps gegeben, von wo aus oder in welchem Winkel man das jeweilige Tier noch etwas besser porträtieren könnte.

Natürlich wurden auch Wünsche geäußert und die Falkner haben alles, was möglich war getan, um die erhofften Bilder zu ermöglichen. Luna, die Schleiereule, lieber zwischen den rosafarbenen Blüten, Sam den Buntfalken, doch gerne zwischen die weißen Blüten, aber bitte auf diesen Ast, damit nicht zu viele  Blüten im Weg sind. Kann Kim, der Blaubussard, bitte in diese Richtung gucken. Setzt du Indy, den Bengaluhu,  bitte in die Astgabel? So hallten die Rufe und Bitten über den Hof. Und das Rattern und Klicken der Auslöser wollte kein Ende nehmen. Inzwischen musste dann auch wohl mal der eine oder andere Akku gewechselt werden.

Während des Fotografierens wurden auch viele Fragen zu den Vögeln gestellt und natürlich auch ausführlich beantwortet. So konnten auch Teilnehmer, die sich noch nicht mit Greifvögeln befasst hatten, viel Neues erfahren und den majestätischen Tieren näher kommen. Der eine oder die anderen hatte dann auch schon mal einen Vogel auf dem Arm, dem Kopf oder auch der Kamera sitzen. Da wurden auch schon mal kleine Herzenswünsche erfüllt.

Wir durften uns überall auf dem Hof ausbreiten und das wurde auch gut ausgenutzt. So wurden auch Fotos auf einem Steinhaufen, verschiedenen Farmgeräten oder auch Zäunen angefertigt.

Die Stimmung war rundum gut und die Speicherkarten glühten. Es war trocken und die Sonne schien die meiste Zeit.

Nachdem alle ihre Wunschbilder gemacht hatten, gab es eine Mittagspause, in der gegessen, getrunken und gefachsimpelt wurde.

Nach der Pause ging es dann an den zweiten Teil.

 Die Herausforderung bestand darin, Vögel im Flug zu fotografieren. Und die fliegen schnell.

Aufgrund des schlechten Untergrundes und des Windes mussten wir die Flugsequenzen im Garten der Gastgeber durchführen.  Dadurch war die jeweilige Flugstrecke deutlich kürzer und das Fotografieren noch schwieriger.

Aber auch diese Herausforderung wurde mit Freude angenommen. Die Vögel durften die Strecke mehrmals fliegen, sodass öfter die Gelegenheit bestand, die Flugsequenz oder die Landung der Tiere festzuhalten. Einige Vögel flogen von Hand zu Hand, andere landeten auf einem Block. Das wurde vorher immer angesagt, sodass man sich darauf einstellen konnte. Das war natürlich eine große Hilfe, um die beeindruckende Landung so eines Tieres festzuhalten.

Die Kameras surrten im Serienbildmodus los und nach jeder Landung gab es dann „Ach, da hat der Fokus nicht gepackt“, „Ja, voll getroffen!“ oder auch „Joachim, das Gras ist super scharf, der Vogel leider nicht“ zu hören. Also wurde noch eine Runde geflogen. Allerdings nur so lange, wie die Vögel auch Lust hatten zu fliegen. Der eine hat lieber noch einen kleinen zusätzlichen Bogen geflogen, ein anderer hat mitten im Flug beschlossen, dass es jetzt reicht und man ihn doch bitte abholen möchte. 

Auch ein kurzer Regen- und Hagelschauer während der Flugschau konnten der guten Stimmung nichts anhaben. Bevor sich alle untergestellt hatten, war es auch schon wieder vorbei

Zum Schluss wurden noch Mäuse an den Kuckuckskauz und den Buntfalken verfüttert. Es war interessant zu beobachten und zu fotografieren, wie unterschiedlich die beiden Tiere mit so einer verhältnismäßig großen Beute umgehen.

Alle Teilnehmer waren trotz der nicht ganz hervorragenden Bedingungen zufrieden und sind mit guter Laune, leeren Akkus und vollen Speicherkarten nach Hause gefahren. Da fing dann das große Sichten der vielen Bilder an. Die ersten fantastischen Ergebnisse waren auch schon in den sozialen Medien zu sehen.

Wir freuen uns auf einen neuen Greifvogeltag im nächsten Jahr.