Am 07.05. fand der zweite Greifvogeltag der Fotofreunde gemeinsam mit der Falknerei DEVALKENHOF aus Aalten statt.
Bei bewölktem Himmel trafen sich etwa 20 Fotoverrückte auf einem privaten Hofgelände in Nottuln.
Unsere Gastgeber waren bestens vorbereitet: Die Kühe standen im Stall, die Hühner waren weggesperrt und die Hunde mussten im Haus bleiben.
Wir durften uns auf dem Gelände ausbreiten und uns wurden extra die Zäune geöffnet, so dass wir uns auf der Weide, im Obstbaumgarten und auf den angrenzenden Wiesen austoben durften.
Als die Falkner ihre mitgebrachten Vögel aus dem Auto holten, wurde gab es dann das eine oder andere staunende Gesicht.
Ein Vogel war schöner als der andere. Und die Fotografen haben sofort losgelegt und die Vögel auf ihren Sitzbügeln abgelichtet. Auch bei jedem Vogel, der zu sehen war, wurde direkt überlegt, an welcher Stelle man ihn oder sie gerne portraitieren würde. Auch die Falkner hatten sich schon Gedanken gemacht, wo sie den einen oder anderen Vogel gut präsentieren könnten. Sie kannten die Örtlichkeiten ja schon vom letzten Jahr.
Es waren 13 wundervolle Tiere, mit denen wirklich jeder Geschmack getroffen wurde. Es gab die kleineren: amerikanischer Buntfalke, Weißwangenzwergbüschelohreule, Kookabura (oder auch lachender Hans), amerikanischer Fleckenuhu und Schleiereule, die etwas größeren: Mäusebussard, Wüstenbussard, Schopfkarakara, Hybridfalke, Truthahngeier, dann die großen: europäischer Uhu und Blaubussard und als größter durfte der amerikanische Weißkopfseeadler Max natürlich nicht fehlen.
Als alles so weit vorbereitet war, ließ die Sonne sich auch nicht mehr bitten und gab ihr Bestes. Vom befürchteten Gewitter war an dem Tag nichts mehr zu sehen. Es war sonnig und blieb die ganze Zeit trocken.
Zunächst haben die drei Falkner Frans, Marga und Jens die Vögel für Portraitaufnahmen an verschiedenen Orten auf dem Grundstück platziert, so dass Aufnahmen mit verschiedenen Hinter- und Vordergründen möglich waren. Es wurde versucht, allen Wünschen der Fotografen gerecht zu werden, so saß dann mal ein Falkner auf einem Steinhaufen, stand am Elektrozaun oder lag auf dem Boden, damit wir unsere Wunschbilder bekommen konnten.
Auch die Fotografen standen, hockten und lagen überall herum, um ihre Fotos aus dem möglichst besten Winkel zu bekommen.
Auch die Obstbäume, die noch wunderbar in Blüte standen, wurden mit Beschlag belegt.
Es wurden auch viele Fragen zu den Tieren und deren Haltung gestellt und geduldig beantwortet.
Man hörte immer wieder Rufe wie:“ Oh Mann, guck doch mal hierhin“. „Vorsicht, ich gehe mal eben vor dir her“, „Hier ist eine tolle Position, guck mal“, „Jetzt hat Puck genau die Blüte vorm Gesicht“ „Frodo, mach doch mal die Augen auf“. Aber auch „“ Frans, kannst du den bitte auf den Boden neben die Pusteblume setzen?“. „Marga, kannst du deinen Handschuh etwas zur Seite nehmen“ „Ja, so ist es perfekt,“, „Jetzt packt der blöde Fokus nicht“
Es gab eine Mittagspause, während der sich nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Falkner stärken und ein wenig ausruhen konnten. Es wurde natürlich auch gefachsimpelt, wie sollte es auch anders sein.
Nachdem alle Portraits angefertigt waren, ging es an eine Flugshow. Da gab es dann die Gelegenheit verschiedene Vögel im Flug und bei der Landung abzulichten.
Einige Vögel flogen von Hand zu Hand, andere landeten auf einem Block, was natürlich eine noch bessere Möglichkeit gab, eine Landung abzulichten. Die Vögel durften auch öfter hin- und herfliegen, so dass das Geratter der Kameras bei den Serienbild-Aufnahmen sehr oft zu hören war.
Die edlen Tiere gaben Alles und flogen eifrig hin und her.
Besonders spannend wurde es, als die Schleiereule “Frodo” einen eigenen Plan verfolgte, in eine andere Richtung flog und hinter dem Haus aus dem Blickfeld verschwand. Zum Glück sind die Vögel beim Fliegen immer mit GPS-Sendern ausgestattet, so dass er recht schnell geortet werden konnte. Der Arme hatte sich im Kastanienbaum versteckt, wo er sich sehr gut tarnen konnte, und traute sich nicht mehr, sich zu bewegen. Also durfte der Falkner mittels Leiter in den Baum klettern und seinen Schützling abholen.
Nachdem alle Flugbilder im Kasten waren und alle Vögel wohlbehalten in ihren Transportboxen im klimatisierten Bulli saßen, gab es noch für zwei Vögel eine Extra-Maus. Es war spannend, zu beobachten und zu fotografieren, wie unterschiedlich der kleine Buntfalke und die deutlich größere Schleiereule daran gingen, die Maus zu vertilgen.
Als dann wirklich alle Vögel satt und zufrieden im Bulli saßen und alles Equipment eingepackt war, fuhren die Fotografen mit vollen Speicherkarten, leeren Akkus und einem Grinsen im Gesicht nach Hause.
Die Falkner freuen sich auf schöne Fotos ihrer Vögel und haben versprochen, im nächsten Jahr wieder zu kommen.